3D-Konvektion im Mond und deren Einfluss auf Topographie und Geoid Ruth Ziethe, Doris Breuer, Tilman Spohn (Münster) Das lunare Geoid zeigt kurzwellige Anomalien, die wahrscheinlich durch Masseneinlagerungen in der Kruste hervorgerufen werden. Desweiteren wird eine polare Abplattung beobachtet, die sich nicht mit der heutigen Rotationsrate des Mondes erklären lässt. Es wird im allgemeinen angenommen, dass der beobachtete Äquatorwulst ein 'eingefrorenes' Ergebnis früherer Gezeiten- und Rotationskräfte ist. Möglicherweise spielen aber auch 'fossile' Konvektionsströme eine Rolle. Es wurden dreidimensionale Konvektionsrechnungen durchgeführt, mit denen untersucht wurde, auf welche Weise sich das Verhalten der Manteldynamik sowohl auf die Topographie als auch auf das Schwerefeld auswirkt. Die berechneten Anomalien ergeben sich aus Modellrechnungen, die die thermische Evolution und Konvektionsstruktur des Mondes seit der Kernbildung berücksichtigen. Die thermischen Evolutionsmodelle ergeben das lunare Geoid (Selenoid) als Funktion der Zeit.